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Die Hacker-Ethik stinkt!

Obey all the Rules

Obey all the Rules?

Es ist ja immer interessant wie andere communities sich einen code of ethics basteln. Am vergangenen Wochenende war ich bei der SIGINT in Köln (siehe dazu auch die Berichte in meinem anderen Blog) und da gab es einen Vortrag „Integrity is doing the right thing, even if nobody is watching.“ von @tante. Dieser brachte Vorschläge zu einer Neufassung der hackerethics (es gibt auch eine großartige Version op kölsch) des Chaos Computer Clubs.

Dieser code of ethics ist in einer Zeit entstanden als die Möglichkeiten der Computer gerade entdeckt wurden, ziemlich von der Faszination der damaligen neuen Technologien geprägt und also ziemlich in die Jahre gekommen. Auch @tante findet diese Ethik widersprüchlich und nicht anwendbar.

Die Folien zum Vortrag sind online (bitte nicht von der „gay bar“ in der URL irritieren lassen ;-), hier meine Notizen dazu:

Weiterlesen …

Zwei Links

Nur kurz der Verweis auf zwei Links die mir heute im Feedreader aufgefallen sind:

  • Wozu ein Ethikkodex?
    Matthias Karmasin macht sich im Paroli-Magazin Gedanken über die Notwendigkeit einer Berufsethik für JournalistInnen, durchaus auch für unseren Berufsstand interessant!

Reicht nicht das Gewissen als Maßstab, um zwischen richtig und falsch zu unterscheiden? Muss man das verschriftlichen, was eh allen klar zu sein scheint? Meine Antwort – wohl wenig überraschend – Nein!

  • Off the books
    In der Ethik-Kolumne der New York Times geht es diesmal um Schlupflöcher bei der E-Book Ausleihe. Der Redakteur ist auch hier transparent gegenüber Interessenskonflikten 😉

I should disclose one here: my wife is a librarian and has a vested interest in seeing people play by the rules.

 

„BID vs. IFLA – Celebrity Code-of-Ethics Deathmatch*“ (Teil I)

Ja ich weiß, dieses Blog ist mehr Pferdekutsche denn Opel Manta auf dem ‚information super highway’…

Hoffentlich werden hier nicht Äpfel und Birnen verglichen (CC by-nc-sa Foto von Reintji)

Hoffentlich werden hier nicht Äpfel und Birnen verglichen (CC by-nc-sa Foto von Reintji)

Am 8. November hat Herrmann Rösch in einer E-Mail an InetBib einen IFLA-Entwurf [PDF] für internationale bibliothekarische Berufsethik vorgestellt.

Dies möchte ich zum Anlass nehmen eine kleine Blogserie zu starten um diesen Text den „Ethischen Grundsätzen der Bibliotheks- und Informationsberufe“ des BID gegenüberzustellen.

In den folgenden Beiträgen soll es um

  • die Einleitung
  • den generellen Aufbau
  • und ausgewählte Inhalte

gehen, mit dem abschließenden Versuch ein Fazit zu ziehen.

Nun denn, gemma’s an..

Die Einleitung/Präambel der jeweiligen Texte finde ich deshalb spannend, da sie im Idealfall Kontextinformation bieten: Warum, wieso, weshalb eine spezifische Berufsethik? Für wen ist dieser Text gedacht und welchen Nutzen bringt er.

Genau diese Punkte fehlen mir aber beim deutschen code of ethics. Im Wesentlichen steht in der Einleitung, dass es diese Grundsätze gibt und die Beschäftigten der in den Mitgliedsverbänden organisierten Mitglieder sich daran halten und diese Richtlinien im Berufsstand und in der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt machen.

Der Entwurf des IFLA code geht hingegen auf die Frage ein, warum das Bibliothekswesen eine eigene Ethik braucht:

Librarianship in its essence, is an ethical activity embodying a value-rich approach to professional work with information.
[…]
The role of information institutions and professionals, including libraries and librarians, in modern society is to optimise the recording and representation of information and the provision of access to it. Information service i the interest of the common good is thus at the heart of librarianship.

Auch die möglichen Funktionen einer Berufsethik werden angesprochen: das Nachdenken über unsere Grundprinzipien ermuntern, das professionelle Selbstbild verbessern und Transparenz gegenüber den Nutzern und der Gesellschaft.

Desweiteren wird versucht, diesen code of ethics ein ein allgemeines Normengefüge einzuordnen, durch den Rückgriff auf Artikel 19 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und es wird zu einer kritischen Haltung zur Gesetzgebung im Informationsrecht ermuntert (in der deutschen Berufsethik werden diese hingegen als absoluter Maßstab definiert).

[*] einfach mal auf Youtube suchen und in Jugenderinnerungen schwelgen

Kleiner Verweis

Weil’s thematisch passt, ein kleiner Verweis auf meine „Stimme“ im Planet:

Die „Temporäre Autonome Bibliothek“

Berufsethik in „Hack Library School“

Eine gute Gelegenheit auf das empfehlenswerten Blog „Hack Library School“ hinzuweisen.

Das ist ein kollaboratives Projekt verschiedener amerikanischer StudentInnen, die Zielrichtung wird in diesem Blogpost erklärt:

This is an invitation to participate in the redefinitions of library school, and the thus the field of librarianship, using the web as a collaborative space outside of any specific university or organization. This is an ambitious project, I know, but I have the sense that peers and colleagues are ready for this. Imagine standards and foundations of the profession that we will create, decided upon by us, outside of the institutional framework. Ideas like the democratization of the semantic web, crowdsourcing, and folksonomies allow this to exist and we should be taking advantage of it. What will the information professions be next year if we define it for ourselves today? If we had a voice in the development of curriculum, what would that degree entail? This is my challenge to you; participate or come up with a better idea. How would you hack library school?

Das alles hat zu einer Menge an spannenden Artikel geführt, die jetzt im Blog verfügbar sind.

Der heutige Artikel ist mit „Ethics in LIS“ betitelt. Darin erzählt eine Kollegin von einem berufsethischen Problem aus der Praxis („soll man Eltern helfen die PCs ihrer Kinder zu überwachen“).

Interessant ist auch die Diskussion in den Kommentaren. Da werden Erfahrungen aus dem Studium reflektiert, Lösungsansätze und Ressourcen diskutiert..

Schau’n Sie doch einfach mal rein!

Infoethik for the Lulz?

Ja, wieder ein sehr verspäteter Hinweis, aber es ist – zumindest kalendarisch – Sommer...

Im LIBREAS-Blog ist ein interessanter Artikel von Karsten Schuldt erschienen:

50 Days of Lulz: Welche informationsethischen Fragen warf die Hackergruppe LulzSec mit ihren Aktivitäten auf?

lulzsec and Anonymous magnets

lulzsec and Anonymous magnets by goblinbox (queen of ad hoc bento), on Flickr

Zur Erinnerung: LulzSec ist eine Hackergruppe die durch Angriffe auf verschiedene Sony Dienste, die Website des US Senats, die Polizei von Arizona etc. ein ziemlich großes Medienecho erzeugte.

Schuldt wirft jetzt einen informationsethischen Blick auf die Aktivitäten dieser Gruppe:

[..]lässt sich am Verhalten von LulzSec und den Reaktionen auf die Gruppe die Frage stellen, welche ethischen Normen offenbar auf- oder angegriffen wurden.

Das ist insofern ein interessanter Ansatz, da LulzSec sich ja immer offensiv einer solchen Einordnung entzogen hatte und immer betonte, die Hacks/Attacken nur  „for the Lulz“ (österr.: „aus Spaß an der Freid'“) zu machen. Die Kurzbio des Twitter-Accounts lautet dann auch “ the world’s leaders in high-quality entertainment at your expenses“.

Schuldt konzentriert sich daher dann auch mehr auf die Wahrnehmung und Bewertung der LulzSec Aktionen von aussen:

Die Aktionen von LulzSec und die Diskussionen über diese haben gezeigt, dass es offensichtlich ein ausreichend große Öffentlichkeit gibt, die – wenn auch nicht unbedingt reflektiert – Richtlinien entwickelt hat, die Angriffe und Leaks in elektronischen Räumen weit differenzierter bewertet, als mit einfacher Zustimmung oder Ablehnung. Offensichtlich haben sich Bewertungskriterien und -anforderungen etabliert, um Hacks als legitim oder nicht legitim zu bewerten.

Das in der Öffentlichkeit Meinungen zu in den Medien breit berichteten Ereignissen entstehen ist ja durchaus ein relativ normaler Vorgang. Schuldt schreibt ja selber, dass dieser Bewertungsrahmen kein gesellschaftlicher Konsens ist, sondern diese Kriterien nicht allgemein geteilt werden und sich schnell ändern können.

Der Autor sieht aber zu Recht ein Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit und Bibliotheken in der Pflicht :

Diese gesellschaftspolitisch motivierten Anfragen an Netzaktivismus wäre von Bibliotheken und Informationseinrichtungen zu unterstützen. Die Fragestellung, wer für welche Sicherheitslücken Verantwortung trägt, bedarf beispielsweise eines Grundlagenwissens über verschiedene Formen von Sicherheitslücken, Möglichkeiten zur Verhinderung derselben aber auch unterschiedliche technische Formen des Hackens. […] Ein solches Wissen zu erarbeiten und zu verbreiten könnte als Aufgabe von für die Öffentlichkeit zuständigen Einrichtungen wie Bibliotheken bezeichnet werden.

Neuer FAIFE Newsletter erschienen…

FAIFE hatte ich ja schon letztes Jahr vorgestellt. Dieser Tage ist nun die dritte Ausgabe des Newsletters dieses „Committee on Freedom of Access to Information and Freedom of Expression“ erschienen und lohnt durchaus den Download.

Neben Informationen zu IFLA Aktivitäten, Konferenzberichten (etwa zur ALA Tagung „Privacy and Youth“ mit Cory Doctorow) finden sich darin auch Artikel zu Überwachungstendenzen etwa in Skandinavien.

Jede Ausgabe stellt auch eine Organisation mit ähnlicher Ausrichtung vor, diesmal ist es die „Electronic Frontiers Australia“, eine Bürgerrechtsorganisation die sich beispielsweise gegen geplante Aktivitäten zur staatlichen Internetüberwachung in Australien richtet.

Also alles in allem ganz interessant und zum Herunterladen verfügbar.

Berufsethik: Hoffentlich keine Randerscheinung am Bibtag11

Das schon vor einiger Zeit konstatierte gesteigerte Interesse an berufsethischen Themen schlägt sich auch im Programm des 100. Deutschen Bibliothekartags nieder.

Bereits am Dienstag gibt es eine Session mit dem Titel

Berufsethik: Randerscheinung oder Grundlage bibliothekarischer Praxis? (13:30-15:30 ECC Raum 4)

Folgende Vorträge sind vorgesehen

„Ethik in der bibliothekarischen Praxis – Bibliothekarische Berufsethik“ (Hermann Rösch, Fachhochschule Köln)

Bibliothekarisches Handeln berührt grundsätzlich ethische Prinzipien, ob dies den Handelnden bewusst ist oder nicht. In Deutschland ist dieser Zusammenhang bislang weder in der Praxis noch in der Theorie gebührend gewürdigt worden. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass Bibliothekarinnen und Bibliothekare in der Vergangenheit prinzipiell unethisch gehandelt hätten. Allerdings wurden die ethischen Implikationen des Handelns entweder gar nicht oder allenfalls individuell reflektiert. Zur Formulierung eines ersten Standards ist es in Deutschland erst 2007 mit den von BID erarbeiteten „Ethischen Grundsätzen der Bibliotheks- und Informationsberufe“ gekommen. Zunächst werden im Vortrag in einer Tour d’Horizon die zentralen bibliothekarischen Tätigkeitsfelder (Sammeln, Erschließen, Bewahren, Benutzen und Vermitteln) im Hinblick auf ethisches Konfliktpotenzial beleuchtet. Zur Illustration werden jeweils Fallbeispiele herangezogen. Dabei wird dargestellt, welche Bedeutung ein bibliothekarischer „Code of Ethics“ in konkreten Konfliktlagen einzunehmen vermag. Abschließende Überlegungen gelten der Frage, wie der seit 2007 existierende Berufscode mit Leben gefüllt werden kann.

Ich weiß noch nicht so wirklich was ich von diesem Vortrag halten soll. Einerseits klingt das nach einem Einführungsreferat, andererseits ist natürlich schade, dass offensichtlich dafür noch die Notwendigkeit besteht. Im Idealfall sollten diese Grundsatzfragen „Warum? Wieso? Weshalb?“ ja eigentlich 4 Jahre nach „Verkündigung“ des „code of ethics“ geklärt und in der Fachöffentlichkeit angekommen sein…

„Förderung von Informationskompetenz durch Bibliotheken – Aus berufsethischer Sicht“ (Wilfried Sühl-Strohmenger, UB Freiburg)

Nach den von Bibliothek & Information Deutschland e.V. (BID ) im Jahr 2007 verabschiedeten „Ethischen Grundsätzen der Bibliotheks- und Informationsberufe“ sehen sich Bibliothekarinnen und Bibliothekare nicht nur als Garanten eines ungehinderten Zugangs zu Informationsressourcen aller Art, sondern sie bekennen sich auch zum Prinzip des Lebenslangen Lernens und engagieren sich für die Kompetenzerweiterung der Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen sollen die sie interessierende möglicherweise weit gefächerte Information aktiv und möglichst ohne Restriktionen nutzen können. Diesem Bedürfnis an einem freien Zugang zur verfügbaren Information und der Verwendung der Informationsvielfalt für die eigenen Bildungszwecke stehen jedoch Einschränkungen beispielsweise des Urheberrechts entgegen, dessen Einhaltung ebenfalls ein berufethisches Gebot für Bibliothekare darstellt, mit der Konsequenz, beispielsweise dem Plagiarismus vorzubeugen. Dies ist nicht nur ein Gebot korrekter wissenschaftlicher Praxis, sondern auch eine Maxime bibliothekarischer Berufsethik. Inwieweit diese bei der Vermittlung von Informationskompetenz durch Bibliotheken eine durchaus wesentliche Rolle spielt, soll in dem Vortrag näher beleuchtet werden.

Berufsethik und bibliothekarischer Alltag da draußen. Das klingt schon einmal ganz vielversprechend…

„Bibliothekarische Berufsethik in der Praxis – Ergebnisse eines Studienprojekts aus Deutschland und Großbritannien“ (Jens Boyer, Goethe-Institut, München; Iris Reiß-Golumbeck, Community College Library, Exmouth)

In Deutschland und Großbritannien haben der Dachverband Bibliothek & Information Deutschland (BID) und das Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP) in den vergangenen Jahren Grundsatzpapiere zur Berufsethik im Informations- und Bibliotheksbereich veröffentlicht. In beiden Ländern ist die Thematik von hoher Relevanz für die Arbeit von Informations- und Bibliotheksfachleuten. Jenseits der bloßen Existenz derartiger Kodizes stellt sich die Frage, welche Relevanz diese Dokumente in der beruflichen Praxis haben. Lässt sich aus den Formulierungen dieser Papiere ein Bezug zu Problemstellungen und Herausforderungen bibliothekarischer Arbeit herstellen? Wie beurteilen Bibliotheken die behandelten Inhalte und Themenfelder? Bestehen Wünsche und Anforderungen, die über das in den existierenden Unterlagen dokumentierte Spektrum hinausgehen?
Im Rahmen des berufsbegleitenden Master-Studiengangs Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der FH Köln haben die Referenten diese Fragen in einer Team-Projektarbeit untersucht.
Mithilfe eines standardisierten Fragebogens wurden deutsche Bibliotheken zu der Thematik befragt. In Großbritannien wurden Interviews mit ausgewählten Fachleuten durchgeführt. Darüber hinaus erfolgte eine Analyse der Online-Angebote von CILIP zum Bereich „Professional Ethics“, insbesondere des Information Ethics Blog.
Der Vortrag stellt die Projektergebnisse vor.

OK, das sind StudienkollegInnen da bin ich natürlich voreingenommen. Jedenfalls sehr spannendes Projekt und ein Beitrag darüber ist auch („open access“) im MALIS Buch erschienen, dass am Bibliothekartag präsentiert wird.

 

BuB Artikel jetzt auch in E-LIS

Nur ein kleiner Hinweis zum im April erschienen BuB-Artikel über den Blog. Der Beitrag ist jetzt über das E-LIS Repository verfügbar.

Bibliotheksethik im BuB

Am Samstag lag das BuB im Briefkasten, diesen Monat gibt es einen Schwerpunkt Bibliotheksethik mit einigen interessanten Artikeln dazu:

Cover BuB 4/2011

Cover BuB 4/2011

Hermann Rösch. „Unnötiger Ballast oder wichtiges Orientierungsinstrument? – Bibliothekarische Berufsethik in der Diskussion“

Einerseits ist das ein interessanter Grundsatzartikel, der sich mit Historie, Funktion und Inhalten bibliothekarischer Berufsethiken beschäftigt, andererseits wird Rösch auch erfrischend konkret, wenn es darum geht die Verankerung eines entsprechenden „code of ethics“ in Deutschland zu verbessern.

Beispielsweise schlägt er Diskussionsplattformen vor oder feste Rubriken in Fachzeitschriften vor um das Thema präsent zu halten. Aus regelmässigen Sessions auf dem Bibliothekartag könnten auch eigenständige Konferenzen entstehen.
Fallbeispiele (ähnlich den CILIP Fallstudien) könnten gesammelt und online oder als Publikation zur Verfügung gestellt werden. Das Engagement könnte auch zur Lobbyarbeit genutzt werden:

Das öffentliche Ansehen des Berufsstandes würde sicher steigen, wenn es Bibliothekarinnen und Bibliothekaren gelänge, als prinzipielle Gegner von Zensur, als Verteidiger informationeller Grundrechte und so weiter wahrgenommen zu werden.

„Die bibliothekarische Neutralität ist kein Symbol für Nicht-Handeln“

Laura Held interviewt Jorge Candás Romero, der vielleicht noch von seinem Vortrag auf dem letzten Bibliothekartag bekannt sein dürfte (Professional Ethics and Libraries: a brief overview of Current Issues in Spain). Interessant ist seine These von der „aktiven Neutralität“, nach der Bibliotheken aktiv darauf achten sollen, dass in einer Bibliothek alle Ansichten gleichermaßen vertreten sind.

Aber die Bibliothek sollte ein Spiegel der Gesellschaft sein, und wenn es in einer Gesellschaft verschiedene Meinungen gibt, sollten sie alle in der Bibliothek vertreten sein.

Dies ist eine nette Überleitung zu:

Janina Bader, Elvira Bauer, Helga Mutter: „Das Umfeld nimmt Einfluss auf den Bestandsaufbau – Umgang mit kritisch diskutierten Werken in Öffentlichen Büchereien“

Die Autorinnen haben über Forumoeb eine Umfrage zum Umgang von KollegInnen mit „kritisch diskutierten Werken“ durchgeführt. Bei 42 % der Befragten gab es immerhin Versuche der Einwirkung auf die Bestandsauswahl, darunter fallen aber auch Anschaffungsvorschläge von NutzerInnen und die wollen wir ja haben. Darüber hinaus gibt es aber auch massivere Mittel, wie Interessengruppen die Medienpakete schicken oder Kündigungsdrohungen durch Bürgermeister…

Frauke Mahrt-Thomsen: „Verantwortung übernehmen! – Bestseller-Service und bibliothekarische Ethik“

ist ein kritischer Kommentar zu dieser Dienstleistung, die in immer mehr ÖBs angeboten wird.

Die berufliche Ethik gebietet, dass Bibliothekarinnen und Bibliothekare die Verantwortung für den Bestandsaufbau ihrer Bibliothek nicht zunehmend per Standing Order der ekz und an den vollautomatischen Kassen des Buchhandels abgeben.

Peter Mayr: „Ethik von unten“

Ein kleiner Artikel zu diesem Blog. Ich werde den Volltext in E-LIS reinstellen und dann hier nochmals darauf hinweisen.

Darüber hinaus gibt es noch einen Hinweis auf die Session „Berufsethik: Randerscheinung oder Grundlage bibliothekarischer Praxis?“ auf dem Bibliothekartag und die „Ethischen Grundsätze der Bibliotheks- und Informationsberufe“ zum Ausschneiden und an die Wand hängen..